Kordić, Ivan (2003) Philosophie und Theologie im Denken von Martin Heidegger. Prolegomena: časopis za filozofiju, 2 (1). pp. 19-39. ISSN 1333-4395
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Text
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Abstract
Das Verhältnis zwischen Philosophie und Theologie im Denken von Martin Heidegger ist vielschichtig und gespannt. Einerseits gibt Heidegger zu, daß seine theologische Herkunft, d.h. seine christlich-katholische Verwurzelung, für sein Denken auch richtungsweisend ist, andererseits kämpft er sein ganzes Leben lang gegen eine Theologie, die allzu sehr philosophisch geprägt ist. Zur gleichen Zeit wehrt er sich dagegen, daß sein Denken theistisch oder atheistisch genannt wird. In einer Daseinsanalytik will er Voraussetzungen schaffen, um von Gott, von Göttern, oder vom Göttlichem überhaupt sprechen zu können. Dies bringt ihn in die Nähe von Mystik, ja sogar in die Nähe von Mythologie, was vor allem in seiner Hölderlininterpretation seinen Niederschlag findet. In diesem Zusammenhang hilft ihm auch Nietzsches Rede vom Tode Gottes. Dieser Tod aber scheint weder bei Nietzsche noch bei Heidegger ein echter zu sein. Der Tod trifft bei beiden Denkern den Gott, der in Philosophie und in Theologie zum Seienden gemacht wurde. Der Gott der biblischen Theologie, und vor allem der Gott, dessen Ankunft, nach Heidegger, zu erwarten ist, nachdem das Seins-Denken ihr Gedachtes gelichtet hat, kann nicht dem Tode überliefert werden, weil er sich dem Zugriff des Menschen, vor allem in Form von Philosophie und Theologie, entzieht.
Item Type: | Article |
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Subjects: | B Philosophy. Psychology. Religion > B Philosophy (General) |
Depositing User: | Maja Šoštarić |
Date Deposited: | 22 Oct 2014 13:00 |
Last Modified: | 22 Oct 2014 13:00 |
URI: | http://eprints.ifzg.hr/id/eprint/385 |
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